Fotogalerie: Behördenanlass 2025

«Journalism is the best obtainable version of the truth.»
Mit diesem Zitat des US-Journalisten Carl Bernstein beschrieb Kathrin Hug, Leiterin des Regionaljournals Zürich Schaffhausen, ihr journalistisches Selbstverständnis: Man habe die Wahrheit nicht für sich gepachtet, aber den Anspruch, ihr so nahe wie möglich zu kommen. Gemeinsam mit ihrem Kollegen, dem stellvertretenden Leiter des «Regi» Hans-Peter Künzi sowie Mirjam Fuchs und Luca Laube, die als SRF-TV-Korrespondentin respektive -Korrespondent aus den Kantonen Zürich und Schaffhausen berichten, gewährte sie am diesjährigen Behördenanlass der SRG Zürich Schaffhausen Einblicke in die tägliche Arbeit der SRF-Regionalredaktionen.
Der Anlass zur politischen Berichterstattung von Radio und Fernsehen über kantonale und regionale Themen fand dieses Jahr im schönen Stadtsaal des Stadthauses Wetzikon statt. Organisiert wurde er von der Kommission für Öffentlichkeitsarbeit (KOA) der SRG Zürich Schaffhausen. Gastgeberin war die Stadt Wetzikon, deren Exekutive und Legislative die SRF-Medienschaffenden sowie eine kleine Delegation der SRG Zürich Schaffhausen zum Austausch empfingen. Zahlreiche Behördenmitglieder folgten der Einladung und zeigten Interesse am direkten Dialog.
In seinen einleitenden Worten ging Stadtpräsident Pascal Bassu auf die Veränderungen in der Medienlandschaft ein: auf die zunehmende Konzentration, die schwindende Vielfalt und die Bedeutung regionaler Berichterstattung. Medien, die sich auch ausserhalb der grossen Zentren engagieren, seien unverzichtbar, betonte Bassu. Sie gäben Orten wie Wetzikon eine Stimme und leisteten damit einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung in den Regionen.
In ihren anschliessenden Kurzreferaten berichteten Hug, Künzi, Fuchs und Laube über Themenfindung, Rechercheprozesse und die publizistischen Leitlinien von SRF. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Qualitätssicherung: Ein Beitrag wird erst veröffentlicht, wenn er von mindestens zwei unabhängigen Quellen bestätigt ist. Das Vier-Augen- beziehungsweise Vier-Ohren-Prinzip ist ebenso verbindlich wie der Grundsatz, keine verdeckten Recherchen durchzuführen und die Rechte betroffener Personen zu respektieren. Diese Sorgfalt sei wichtig, aber auch aufwendig und verlange hohe Fachkompetenz und Flexibilität. Im Fernsehen sehe man sich ausserdem häufig in der Konkurrenz zu nationalen und internationalen Themen. Trotzdem hat man klar das Ziel, eine möglichst breite regionale Abdeckung zu gewährleisten, mit Beiträgen aus allen Bezirken, nicht nur aus den urbanen Zentren. Dafür seien die Redaktionen stark auf Themenhinweise aus den Gemeinden und Regionen angewiesen.
Von Seiten der Behördenmitglieder kam die Rückmeldung, man sei oft unsicher, ob ihre Themen für SRF überhaupt von Interesse seien, und wisse nicht immer, an wen man sich wenden solle. Luca Laube betonte, dass genau solche Anlässe helfen sollen, diese Hemmschwelle abzubauen. Auch wenn nicht jede Geschichte sofort umgesetzt werden könne, lohne es sich, Hinweise an die Redaktion weiterzugeben. Manche Themen würden zum Beispiel oft auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen.
Die Behördenmitglieder betonten zudem, wie wichtig für sie eine faire, sachliche und ausgewogene Berichterstattung ist, insbesondere bei komplexen oder kontroversen Themen wie dem Dauerbrenner Spital Wetzikon. «Wir wünschen uns, dass wir ernst genommen werden», sagt Parlamentspräsident Urs Gerber und schliesst einen – so ist man sich am Ende einig – gelungenen Austausch ab, der keinesfalls einmalig bleiben soll. Beim anschliessenden Apéro wurden die Gespräche in angeregter Atmosphäre fortgesetzt: ein Zeichen dafür, dass Interesse und Offenheit dafür auf beiden Seiten vorhanden sind.
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